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Für alle die es noch nicht mitbekommen haben. Unsere Erste bleibt in der 2. Bundesliga!

Das Team ist für eine tolle Saison, in der es im letzten Wettkampf nur um einen läppischen halben Brettpunkt nicht zum Klassenerhalt gereicht hatte, doch noch belohnt worden. Denn genau der Gegner aus der letzten Runde, der SK Neuhausen, hat seine Mannschaft zurückgezogen. Der beste der drei Absteiger ist dann der erste Nachrücker und so bleibt der Schachklub Krumbach Zweitligist. Es hat sich also gelohnt, Saarbrücken und Stuttgart zu schlagen und hinter sich zu lassen! Es folgt also das insgesamt dritte Jahr zweite Liga unserer ersten Mannschaft (hat ein wenig was von der ebay Werbung).

Die Voraussetzungen, in der letzten Runde den Klassenerhalt doch noch zu schaffen, standen trotz der Höchststrafe gegen Griesheim nicht so schlecht, denn unser Kontrahent Neuhausen hatte den Klassenverbleib bereits in der letzten Runde gesichert und wir konnten hoffen, dass sie nicht alle Stammspieler aufbieten würden. Als ich dann die Aufstellung sah, fiel ich fast schon aus allen Wolken! So ersatzgeschwächt hatte ich sie auch wieder nicht erwartet. An den ersten 5 Brettern wars noch ok - in etwa so stark wie wir, sowohl was die Zahlen als auch was das Saisonergebnis betraf; aber an 6-8 sahs ganz anders aus. Hier hatte Neuhausen eine Durchschnitts-DWZ von unter 2000 und damit war unsere Taktik klar: hinten punkten und vorne halten.

Kein lavieren, kein abtasten, nichts dergleichen, war zu beobachten in der Vorschlußrunde der 2. Bundesliga Süd beim Wettkampf des Außenseiters aus Krumbach beim Favoriten und designierten Aufsteiger in Darmstadt. Und die Auguren hatten recht, denn es war der erwartete Wettkampf voller Herzblut, beiderseits kompromisslos und mit offenem Visir geführt, ein Festschmaus für die zahlreichen Fans und lokale Presse. Ein Wettstreit der begeisterte. Schon vor dem ersten Zug richteten sich zahreiche Objektive auf 8 Bretter und 16 Denkakrobaten mit 32 nach Synapsen(kurz)schluß heischenden Hirnhälften, nur darauf wartend 64 kampfbereite schwarzweiße Figuren ins Gefecht zu führen. Photographen und Kamerateams tünchten die quadratische Arena der Gedanken in ein Blitzlichtgewitter, das sich mit dem heulenden Wind draußen in den Gassen zu einem gespenstischen Vorboten der bevorstehenden Schlacht zu vereinen schien.

Es gibt Wettkämpfe, bei denen man trotz einer Niederlage mehr als zufrieden sein kann. Nach der 7. Runde der 2. Bundesliga Gruppe Süd fühlte ich mich genau so, denn wir hatten gegen ein Team verloren, das während der ganzen Saison noch nie so stark aufgestellt war wie gegen uns. Mit einer durchschnittlichen ELO-Zahl von um die 2430 und bis zum 7. Brett mit GM und IM besetzt, wollte Schwegenheim gegen uns in Sachen Klassenerhalt (!) alles klar machen. So jedenfalls die Begründung des Schwegenheimer Mannschaftsführers, als ich ihn gefragt hatte, warum sie ausgerechnet gegen uns so stark angetreten sind.

Für uns gab es gegen die Schachfreunde Stuttgart im Auswärtsspiel nur eine Devise - wir mussten unbedingt gewinnen, um die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. Aber auch für unseren Gegner ging es um Alles oder Nichts; die hatten bisher gegen die ersten fünf der Tabelle teilweise deutlich verloren, treffen aber in den verbleibenden Runden noch auf die unmittelbaren Konkurrenten um den Klassenerhalt und das machte sich auch in der Stuttgarter Aufstellung bemerkbar. Zwar fehlten wie erwartet die ersten 3 Bretter, doch ab Brett 4 trat der Gastgeber komplett an und war damit praktisch in Bestbesetzung. Mit einer Durchschnittszahl von deutlich über 2300 gingen sie gegen uns von der Papierform her gesehen sogar favorisiert an die Bretter.