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Nach dem überraschenden Aufstieg aus der bayerischen Oberliga in die 2. Bundesliga mussten wir die 1. Mannschaft aufgrund zweier schmerzhafter Abgänge umstellen. So haben wir mit Katja Jussupow und Uli Link die beiden besten Punktesammler der 2. Mannschaft in die "Erste" eingebaut und damit auf eigene bewährte Kräfte gesetzt; auf das Anwerben neuer Spieler haben wir bewusst verzichtet.

Vor Beginn der Saison, als die Mannschaftsaufstellungen bekannt gegeben wurden, war für uns klar, dass Saarbrücken vielleicht das einzige Team ist, gegen das wir in der 2. Liga eine realistische Chance haben. An den vorderen beiden Brettern hatten wir ein ELO-Plus von ca. 60 Punkten, ab Brett 3 dagegen mussten die Saarländer als Favorit gelten. Sie traten auch fast in Bestbesetzung an - lediglich Brett 5 fehlte; wir konnten unsere Stammacht aufbieten. Dass von den 16 erstgemeldeten Spielern in einem Zweitligawettkampf 15 antreten, dürfte wohl fast rekordverdächtig sein.


Der Wettkampf begann vielversprechend, denn aus der Eröffnung heraus standen wir gut mit einer Ausnahme! Ausgerechnet Marek (Brett 2) patzte gewaltig und stand nach 10 Zügen eigentlich schon auf Verlust. Er hatte ein hinterlistiges Damenopfer mit vorausgehendem Figurenablenkopfer übersehen. Nun hatte er die Wahl mit Qualitätsminus ohne jegliche Perspektive weiterzuspielen oder gleich beide Türme zu opfern und Gegenchancen gegen einen unrochierten König und schwache Schwarzfelder zu suchen. Er entschied sich für die Brachialvariante und sollte recht behalten. Mit ein paar ungenauen Zügen geriet sein Gegner immer mehr ins Hintertreffen und musste - um Matt oder Damenverlust zu vermeiden - soviel Material zurückgegeben, dass sich ein Weiterspielen nicht mehr lohnte. Dieser Sieg sollte dem Wettkampf die entscheidende Wende geben, denn auch an den anderen Weißbrettern standen wir überlegen. Edwin (Brett 4) mit einem geringen Vorteil, Katja (Brett 6) schon mit deutlichem Druckspiel und ich selbst an Brett 8 mit Bauernplus nach einem Allerweltstrick, auf den man aber immer wieder gern hereinfällt. Aber nicht nur diese Weißpartien, sondern auch die schwarzen gaben Anlass zur Hoffnung. Alexei (Brett 1) hatte am Samstag noch für Paris gepunktet und stand etwa ausgeglichen, Thomas (Brett 5) hatte früh ein etwa ausgeglichenes Endspiel erreicht und Ron (Brett 3) gegen IM Bastian seine Eröffnung (Italienisch) auf dem Brett. Lediglich Uli geriet im Mittelspiel unter Druck und musste einen Bauern spucken. Das daraus resultierende Endspiel konnte er nicht halten und musste so den 1 - 1 Ausgleich zulassen. Aber mit den überlegenen Stellungen bei mir und Katja sollte eigentlich nichts mehr anbrennen.

 

Edwins Gegener verteidigte sich im Endspiel umsichtig und so war das Remis letztendlich korrekt herausgespielt. Thomas musste im Bauernendspiel aufpassen, denn so einfach wie zunächst angenommen war es doch nicht. Aber nachdem er eine dreimalige Stellungswiederholung erfolgreich reklamieren konnte, war ein weiterer wichtiger Schritt getan. Auch Alexei ließ nichts anbrennen und trennte sich von seinem französischen Gegenüber mit Remis. Dann schlug die Stunde von Katja. Sie überrollte ihren Gegner förmlich, der bei den deutschen Jugendmeisterschaften einen vorderen Platz  belegen konnte. Nach diesem Sieg von Jussupow gegen Hort lagen wir mit 3,5 - 2,5 in Führung.

An Brett 3 wurde es derweil immer spannender, da Ron`s Gegner alles daran setzte, den Ausgleich herbeizuführen. Ron verteidigte sich jedoch gekonnt und kam auch mit der neuen Zeitregelung besser zurecht als er ursprünglich befürchtet hatte. Bei mir sah es dagegen nicht mehr so toll aus. Ich hatte zwar inzwischen einen zweiten Bauern erobern können, wickelte jedoch in ein Turmendspiel ab, bei dem meine Figuren sehr passiv standen. Inzwischen hatte sich Ron vom gegnerischen Druck befreien können und spielte mit Bauernplus nun seinerseits auf Gewinn. Damit war für uns eigentlich alles klar. Auch wenn Ron und ich nicht mehr als Remis aus den Stellungen herausholen konnten, der Auftaktsieg gegen Saarbrücken war unter Dach und Fach gebracht und unser Saisonziel eigentlich nach dem 1. Spieltag bereits erreicht.

 


    DWZ ELO       DWZ ELO
Brett   SK Krumbach I 2244 2277  4,5 - 3,5   SG Saarbrücken I 2277 2318
1 1 GM Barsov Alexei 2457 2511 ½ - ½ 1 IM Brunner Nicolas 2423 2419
2 2 GM Vokac Marek 2447 2466 1 - 0 2 IM Philippe Christophe 2401 2430
3 3 Kemper Ronald 2233 2287 ½ - ½ 3 IM Bastian Herbert 2252 2352
4 4 Riefner Edwin 2216 2248 ½ - ½ 4 FM Kuklin Valentin 2240 2312
5 5 FM Egger Thomas 2156 2216 ½ - ½ 6 FM Spielmann Alain 2273 2274
6 6 Jussupow Ekatarina 2191 2179 1 - 0 7 Hort Alex 2246 2280
7 7 Link Dr. Ulrich 2134 2128 0 - 1 8 Müller Reinhold 2215 2262
8 8 Traßl Franz 2115 2182 ½ - ½ 9 Vogel Dr. Christian 2166 2218

 

Link zur Rundenübersicht der 2. BL Süd

 

Brett 1: GM Alex Barsov (rechts)

Brett 2: GM Marek Vokac (rechts)
Brett 3: Ron Kempter (rechts) Brett 4: Edwin Riefner (rechts)
Brett 5: FM Thomas Egger (links) Brett 6: Katja Jussupow
Brett 7: Uli Link (links) Brett 8: Franz Traßl (rechts)

 


Partien