Im letzten Wettkampf vor Weihnachten wollten wir unser bisher überraschend gutes Abschneiden in der 2. Bundesliga fortsetzen und die Gelegenheit dazu war gegen Untergrombach durchaus gegeben. Wie schon in den vorausgegangenen Runden boten wir einen Wettkampf auf Augenhöhe, doch leider konnten wir im Gegensatz zu unserem Gegner unsere Chancen nicht optimal nutzen.

Der Wettkampf begann zunächst einmal mit einem Dämpfer; ich spielte eine völlig verkorkste Eröffnung und stand eigentlich bereits nach 10 Zügen positionell auf Bruch. Nach drei Stunden wars dann endgültig vorbei; ich machte - obwohl noch ohne Materialverlust - dem grausamen Spiel ein Ende. Zuvor hatte sich Marek nach wenigen Zügen mit seinem Gegner auf Zugwiederholung geeinigt, was uns zwar ein Schwarzremis einbrachte, aber auch die Hoffnungen auf einen Punktgewinn sinken ließ.

Den Ausgleich für uns bekam ich gar nicht so recht mit, obwohl ich nun ausreichend Zeit zum Beobachten des Geschehens hatte, denn bei Thomas hatte ich eher auf Vorteil für seinen Gegner getippt und als er mit seinem Gegner die Partie analysierte, hörte ich immer wieder "mit besserer Stellung für Schwarz". Thomas hatte zum ersten Mal in dieser Saison die weißen Steinen und so ging ich von einem Remis aus. Erst als ich bei Thomas ein 1 - 0 auf seinem Partieformular prangen sah, konnte ich ihm erfreut zum Sieg gratulieren. Nun war wieder alles drin, denn wir standen bei einigen der noch laufenden Partien eher besser. Uli hatte nach phantasiereichem Spiel wohl gewinnbringenden Vorteil, allerdings musste er höllisch aufpassen, da sein König ständigen Mattgefahren ausgesetzt war. Katja und Alexei hatten leichten Vorteil, Ronald die bessere Stellung und Edwin seinen Franzosen. Es sah also gar nicht mal so schlecht aus.

Das Blatt wendete sich, als Uli seinen Angriff forcierte und dabei einen starken Verteidigungszug übersah. In der Schnellschachphase bekam sein Gegner immer mehr Oberwasser und entscheidend Material. Schade um die Partie, denn Uli hat wirklich gut gespielt nur das entscheidende Quäntchen Glück, das man halt auch einmal brauchen könnte, fehlte ihm einfach.

Mittlerweile hatten sich die Vorteile bei Alexei und Katja verflüchtigt und aus den Stellungen war nun nichts mehr herauszuholen. Blieben noch die Hoffnungen bei Ronald und Edwin, die beide elowertig deutlich höher eingestufte Gegner hatten. Ronald hatte es mit seinem dritten IM zu tun - und wenn man unser Restprogramm anschaut, wird sich das in dieser Saison noch fortsetzen. Ronald setzte seinen Gegner ständig unter Druck, doch dieser verteidigte sich zäh und nach überstandener 1. Zeitnotphase war eine unklare Stellung entstanden. Bei Edwin sah es dagegen nicht mehr so gut aus; der in dieser französischen Variante typische schwache Bauer war ihm verblieben. Mit einem starken positionellen Qualitätsopfer konnte sein Gegner die Verteidigung knacken und im Endspiel über die verbliebenen schwachen Bauern herfallen.

Trotz der 3 - 5 Niederlage stehen wir nun zur Halbzeit nicht auf einem Abstiegsplatz, haben aber noch nicht gegen ein echtes Spitzenteam der 2. Liga gespielt. Entscheidend für einen durchaus möglichen Klassenverbleib wird das Match in Runde 6 gegen den Tabellenletzten Stuttgart sein und somit kann man trotz der kleinen Enttäuschung gegen Untergrombach bisher von einem gelungenem Auftritt in der 2. Liga sprechen.

2009/2010: Tabelle 2. Bundesliga II Süd nach 4 von 9 Runden

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