Wie würden wir uns anstellen? Das war die Frage, als Mannschaftsführerin Nadja (Jörg schnupperte in der Ersten ziemlich dünne 2. Bundesligaluft) samt grünem Glücksordner zur 6. Runde die Mannschaft aus Königsbrunn begrüsste. Bei den Gästen fehlten allerdings sogar zwei Stammspieler der bisherigen Saison, so dass wir an den hinteren Brettern ein deutliches DWZ-Übergewicht besaßen.
Der Wettkampf liess sich dann auch gut an, als ich aus der Eröffnung heraus meinen Gegner entlang der h-Linie mächtig unter Druck setzte, und nach zweieinhalb Stunden die schnelle Führung besorgte. Kurioses dann an Brett 7, als Jens elanvoll seine Dame mit Schach nach e4 stellte, ordentlich den Zug samt Ergebnis notierte und strahlend begann seine Utensilien eizupacken. Hm, ja gut ... der König auf f3 kann nicht nach g4 oder g2, aber doch nach e2. Also Stift wieder auspacken, Partieformular entfalten, und weiter gings. Hermann erhielt dann an Brett 8 in völlig ausgeglichener Stellung ein Remisangebot seiner Gegnerin, welches er guten Gewissens akzeptieren konnte, zumal er sich auch in leichter Zeitnot befand. 1,5 - 0,5 und gleich darauf wieder Neues von Brett 7. Aber diesmal hatte Jens seine vorteilhafte Stellung tatsächlich in entscheidenden Materialvorteil umgemünzt und den vollen Punkt endgültig eingefahren. 2,5 - 0,5 also nach etwas mehr als drei Stunden und an den ersten fünf Brettern spitzten sich die Stellungen bis zur Zeitkontrolle teilweise dramatisch zu.
Vor allem am Spitzenbrett herrschte beidseitiger Zeitmangel, so dass die letzten ca. 15 Züge in scharfer Stellung im Blitztempo absolviert wurden und die Partie schliesslich durch Dauerschach von Rudi endete, 3 - 1 für uns. Die nächste Entscheidung dann an Brett 4: Alberts a-Bauer war bereits bis nach a6 vorgedrungen, so dass sein Gegner die Dame für Turm und Läufer gab um eben diesen Bauern zu eliminieren. Danach drang die weisse Dame jedoch via e7 in die schwarze Stellung ein und nachdem Albert seinen König in Sicherheit gebracht hatte, war die schwarze Stellung nicht mehr zu halten, das war das 4 - 1. Auch Lutz an Brett 5 hatte sich trotz leichter Zeitnot eine vorteilhafte Stellung erspielt, seine Königsflügelbauern nach f5, g4, h4 vorangetrieben und sein gefährliches Läuferpaar schliesslich wichtige Bauern auf g2 und f4 erobert, so dass der Weg zum Eindringen der Türme frei war, 5 - 1, Mannschaftssieg(!!!) und damit war ein grosser Schritt in Richtung Aufstieg getan.
Auch an Brett 2 hatte Nadja eine Stellung mit Dame gegen Turm und Läufer und Bauer, doch es war schwierig zu sehen wie Weiss weiterkommen sollte und nachdem sich der Zeitnotrauch verzogen hatte stellte unsere Teamchefin die Gewinnversuche ein und einigte sich auf Remis. An Brett 3 hatte Alex's Gegner die Zeitnot gerade noch geschafft, doch leider hatte dabei Alex in seiner eigentlich vorteilhaften Stellung einen Bauern auf f6 eingestellt und stand nun in der Defensive. Ein drohendes Damenopfer mit Matt konnte er gerade noch abwenden, doch bei einem späteren Turmtausch übersah er einen Zwischenzug, wonach ihm seine schwachen weissen Felder sofort zum Verhängnis wurden.
Die Zweite hat also auch ihr sechstes Match gewonnen und aus dem deal mit der Ersten das Optimum rausgeholt. Klar war damit, dass die Zweite an der Tabellenspitze bleibt und das mit mindestens den alten 2 Mannschaftspunken Vorsprung auf Aichach. Außerdem hatten wir vor der Runde 5,5 Brettpunkten Vorsprung auf Aichach. Wir waren also sicher, dass wir in jedem Fall aus einer äußerst komfortablen Ausgangslage in eine entscheidende letzte Runde gehen würden. Als dann die Nachricht vom Punktverlust Aichachs eintrudelte erübrigten sich derlei Überlegungen, denn: Die Zweite wiederholt ihr Husarenstück von vor zwei Jahren in sehr beeindruckender Form, ist hiermit schwäbischer Meister 2010 und steigt direkt wieder auf in die Regionalliga Südwest.
... to be jubilated ...
DWZ | ELO | DWZ | ELO | ||||||
Brett | SK Krumbach II |
1996 | 2124 | 5,5 - 2,5 |
SK Königsbrunn I |
1785 | 2149 | ||
1 | 1 | Wild Rudolf | 2146 | 2178 | ½ - ½ | 1 | Kottmair Toni | 2114 | 2259 |
2 | 2 | wFM Jussupow Nadja | 2114 | 2178 | ½ - ½ | 2 | Scherer Stefan | 2096 | 2204 |
3 | 3 | Jussupow Alexander | 2050 | 2071 | 0 - 1 | 3 | Kolb Wolfgang | 2017 | 2076 |
4 | 4 | Lutz Albert | 2058 | 2166 | 1 - 0 | 10 | Friedrich Wolfgang | 1797 | 2056 |
5 | 5 | Riedel Lutz | 1995 | 2157 | 1 - 0 | 11 | Michel Kilian | 1620 | |
6 | 6 | Maurer Rainer | 1927 | 2040 | 1 - 0 | 12 | Scholz Peter | 1638 | |
7 | 7 | Seidl Jens | 1860 | 1 - 0 | 17 | Roser Friedrich | 1519 | ||
8 | 13 | Reif Hermann | 1815 | 2041 | ½ - ½ | 18 | Biedermann Andrea | 1476 |
2009/2010: Tabelle Schwabenliga I nach 6 von 7 Runden
1. | SK Krumbach II | 12 - 0 | 33,0 |
2. | BC Aichach I | 9 - 3 | 26,0 |
3. | SG Kötz/ichenhausen I | 7 - 5 | 25,5 |
4. | SK Mering I | 6 - 6 | 25,5 |
5. | SK Königsbrunn I | 6 - 6 | 24,5 |
6. | SG Augsburg I | 4 - 8 | 20,5 |
7. | SC Lauingen I | 3 - 9 | 19,0 |
8. | SF Bad Grönenbach I | 1 - 11 | 19,5 |
Link zum Stand in der Schwabenliga I