Wir waren in den letzten Wettkämpfen immer besser in Schwung gekommen und so hatten wir doch berechtigte Hoffnungen, gegen den enteilten Tabellenführer Dillingen die Landesliga wieder etwas spannender zu machen. Dillingen hat bisher eine überragende Saison gespielt; vor allem an den ersten 5 Brettern, aber auch die hinteren Bretter hatten überdurchschnittliche Ergebnisse erzielt. Und trotzdem, ich hatte irgendwie ein gutes Gefühl, dass wir den Höhenflug unser schwäbischen Nachbarn stoppen könnten, zumal es eh die letzte Chance war, den Titelkampf noch einmal offen gestalten zu können.
Der Wettkampf gestaltete sich in der Anfangsphase wie erwartet zunächst einmal ausgeglichen, aber mit zunehmender Spieldauer kristallisierte sich ein kleines, aber spürbares Übergewicht auf unserer Seite heraus. Marek, Ron und Rudi hatten an den ersten 3 Brettern "ihre" Stellungen, Katja zwar einen Bauern weniger, aber ausreichend Kompensation dafür, Alexander die gegnerische Anfangsinitiative abgeschüttelt und Franz und Nadja ausgeglichenes Spiel.
Bei solch eher besseren Perspektiven für uns war es dann entscheidend, dass mein Gegner die einzige hoffnungsvoll stehende Partie für Dillingen in den Sand setzte. Zum Glück habe ich gegenüber der letzten Saison wieder meine Zähigkeit in schlechten Stellungen zurückgewonnen und damit meinen Gegner in Zeitnot gebracht. Ein unbedachter Zug von ihm und ich gewann einen entscheidenden Bauern. Auch Katja hatte bei anhaltender Initiative im Turmendspiel den Minusbauern zurückgewonnen und nun musste ihr Gegner ums Remis kämpfen. Marek hatte sich eine Besonderheit in der Eröffnung ausgedacht und lockte seinen Gegner in positionell anspruchvolles Gewässer. Beeindruckend, wie er seinen Vorteil dann konsequent ausbaute und nach den Remisen von Nadja und Alexander zunächst einmal für die Führung sorgte. Auch Ron hatte ständig die Initiative und sein Gegner musste alle Verteidigungsmöglichkeiten ausschöpfen, um die Stellung zu halten. Das nie gefährdete Remis brachte uns einen weiteren Schritt dem Mannschaftserfolg näher. Für die endgültige Entscheidung durfte dann ich sorgen. Im Endspiel konnte ich alle Gegenangriffsversuche abwehren und nach einem Turmeinsteller meines Gegners den vollen Punkt einfahren.
Die restlichen Partien standen alle eher besser für uns. Die besten Gewinnchancen hatte zum Schluss noch Rudi. Er bot allerdings vielleicht eine Idee zu früh, aber im Mannschaftssinne vollauf gerechtfertigt, Remis an. Mittlerweile hatten jedoch Franz und Katja jeweils mit ungefährdeten Remisen den Gesamtsieg schon perfekt gemacht, so dass Rudis Gegner das Remisangebot eher dankend annehmen konnte.
Mit dem verdienten 5 - 3-Erfolg und unser besten Saisonleistung haben wir die Landesliga wieder etwas spannender gemacht, aber Dillingen hat nach wie vor die besseren Karten. Schade, dass wir nicht schon von Anfang an so konzentriert gespielt haben.
DWZ | ELO | DWZ | ELO | ||||||
Brett | SK Krumbach I | 2173 | 2226 | 5 - 3 | SC Dillingen I | 2144 | 2170 | ||
1 | 1 | GM Vokac Marek | 2435 | 2471 | 1 - 0 | 1 | FM Nuber Blasius | 2300 | 2314 |
2 | 2 | Kempter Ronald | 2216 | 2267 | ½ - ½ | 2 | FM Nuber Korbinian | 2318 | 2317 |
3 | 3 | Wild Rudolf | 2154 | 2231 | ½ - ½ | 3 | Billing Christian | 2243 | 2264 |
4 | 5 | wFM Jussupow Ekaterina | 2178 | 2189 | ½ - ½ | 4 | Lederle Vitus | 2147 | 2215 |
5 | 6 | Jussupow Alexander | 2155 | 2170 | ½ - ½ | 5 | Bäuml Ulrich | 2023 | 2071 |
6 | 7 | Traßl Franz | 2118 | 2179 | 1 - 0 | 6 | Giss Arthur | 2077 | 2053 |
7 | 8 | Sirch Franz | 2097 | 2173 | ½ - ½ | 7 | Darr Thomas | 2030 | 2069 |
8 | 9 | wFM Jussupow Nadia | 2034 | 2126 | ½ - ½ | 8 | Nuber Helene | 2011 | 2060 |
Hier gehts zur Tabelle der Landesliga nach 7 von 9 Runden, hier zu den Partien dieser 7. Runde und hier zur Schilderung der Dillinger Schachfreunde, die erstmals in der Saison ohne Partiesieg blieben