In der entscheidenden Phase der Landesliga kommt die 1. Mannschaft offenbar richtig in Schwung. Auch ohne Marek gelang ein deutlicher Sieg gegen einen Mitbewerber um die Spitzenplätze, den wir vor allem der besseren Ausnutzung unserer Chancen in den entscheidenden Momenten zu verdanken hatten. Als Ersatz für Marek sprang Jörg ein, was im Nachhinein gesehen ein Glücksgriff war.

Zunächst sah es gar nicht so klar für uns aus, denn Franz (Brett 6) geriet nach einem misslungenem Eröffnungsexperiment in Entwicklungsrückstand und Jörg ließ ein gefährliches Opfer zu, das er eigentlich nicht überleben sollte. Auch ich fühlte mich merklich unwohl in meiner Stellung. Dagegen standen zweischneidige Positionen bei Katja (Brett 3) und Alex (Brett 4) sowie leichte Vorteile bei Ron (Brett 1) und Nadja (Brett 7). Einen wichtigen, wenn auch nicht entscheidender Wendepunkt in dem Wettkampf gab es dann bei Franz; deutlich besser, ja fast schon auf Gewinn stehend unterlief seinem Gegner ein böser Fehlgriff, den Franz mit einem Opfereinschlag auf d4 mit anschließendem Rückgewinn der Figur brutal auszunutzen wusste. Da zwangsläufig auch der zweite Zentralbauer flöten ging, gab der Ingolstädter bereits im 17. Zug auf. Danach brachen bei unseren Gastgebern alle Dämme; fast gleichzeitig schlugen Katja und Nadja zu und erhöhten unsere Führung auf 3:0. Katja hatte schon in der Eröffnung ein Theoriefigurenopfer aufs Brett gezaubert; der Gegner fand nicht immer die besten Züge und gab trotz Mehrfigur auf, da er einfach keine vernünftigen Züge mehr fand. Nadja maschierte mit einem Bauern einfach bis zur Grundlinie durch und sicherte sich so den verdienten Punkt. Dann gab es plötzlich ein Händeschütteln an Brett 8; ich dachte zuerst, dass Jörg doch noch irgendwie dem Opferangriff erlegen wäre, doch es war umgekehrt. Nachdem sein Gegner ein mögliches Dauerschach ausließ, verteidigte sich Jörg geschickt und stellte immer wieder Gegendrohungen auf. Mit einem Doppelschach - angeblich war es sogar ein Doppelmatt - beendete er spektakulär die Partie und damit war der Wettkampf endgültig zu unseren Gunsten entschieden. Denn Ron hatte mittlerweile seinen Mehrbauern bis ins Endspiel verteidigt und stellte seinem Gegner noch eine Mattfalle, in die dieser auch prompt hineinlief.

Beim Stand von 5:0 kamen die Ingolstädter zu ihrem ersten Erfolgserlebnis. Rudi (Brett 2) hatte aus der Eröffnung heraus eigentlich keine großen  Probleme, die Partie ausgeglichen zu gestalten, aber das Turmendspiel gestaltete er nicht optimal, sein Gegner spielte es dagegen stark. Ich hatte einen schlechten Tag und spielte aus der Eröffnung heraus ziemlich ideenlos. Mit nur noch einer Minute für 15 Züge und kaum mehr zu verteidigender Stellung sah ich schon wie der sichere Verlierer aus, doch nach einem Zeitnotgehacke, bei dem mein Gegner unnötigerweise mitmachte und sogar zwischenzeitlich in eine Verluststellung geriet, in der ich jedoch meinerseits wieder eine Figur einstellte, gelang es mir, mit Springer und Turm gegen die Dame eine uneinnehmbare Festung aufzubauen. Den hier geschenkten halben Punkt gab in der letzten Partie dann Alex wieder an die Ingolstädter zurück. Ein Qualitätsgewinn gegen zwei Bauern wollte er kompromisslos auf Sieg weiterspielen und versäumte es rechtzeitig, auf Remis umzuschalten und so verlor er weitere Bauern und letztendlich auch die Partie.

Mit unserer besten Saisonleistung bleiben wir in der Landesliga weiterhin ungeschlagen und vor allem in Schlagdistanz zu den Spitzenteams. Erfreulich ist die Leistungssteigerung gegenüber den vorigen Runden und das rechtzeitig vor den Duellen gegen Weilheim und den noch verlustpunktfreien Dillingern.

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