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Zu Beginn der Landesligasaison war ich mir nicht ganz sicher, wo wir mit unserem neu formierten Team stehen würden. Mit dem Rückzug von Edwin Riefner und vorübergehend auch Thomas Egger haben wir langjährig bewährte Stammkräfte zu ersetzen und mit Alexander und Nadja Jussupow die beiden Spitzen unserer 2. Mannschaft als Stammspieler eingebaut. Mit Sendling hatten wir zum Auftakt ein ausgeglichenes Team zugelost bekommen, das sicherlich nicht zu den Spitzenteams der Landesliga zählt, das aber auch nicht unterschätzt werden durfte. Wir mussten Franz Sirch ersetzen und mal wieder sprang unser 1. Vorsitzender in die Bresche. Auf Sendlinger Seite fehlte mit Franz Künzner deren Spitzenspieler und auch hier kam der 1. Vorsitzende als Ersatz zum Zug.

Den Wettkampf begannen wir sehr nervös und das lag daran, dass Marek nicht erschien - eigentlich sehr ungewöhnlich, denn Marek war bisher immer pünktlich anwesend und ich fürchtete schon, dass irgend etwas passiert sein könnte. Zum Glück traf dann Marek mit 30 Minuten Verspätung doch noch ein und knallte den Springer erst mal nach f3, bevor er sich über die Größe der Landeshauptstadt München ausließ. Sein Gegner ließ ihn dann auch nicht so recht verschnaufen; mit einem sehr gewagten Figurenopfer überraschte er sichtlich unseren Spitzen-spieler. Doch Marek war trotz des Stresses voll auf der Höhe, wehrte den Angriff mit ein paar präzisen Zügen ab und sorgte damit für die Führung. Gespannt war ich auch auf das Debüt von Alexander und Nadja, beide zum ersten Mal als Stammspieler in der Ersten und moralisch unterstützt von ihrem Chauffeur GM Artur Jussupow. Ich saß zwischen beiden und bekam so den kompromisslosen Stil hautnah mit, mit dem sie ihre Gegner unter Druck setzten. Ich selbst spielte einen eher langweiligen Abtausch-Sizilianer und da mein Gegner auch nicht auf die Lockversuche, am Königsflügel vorzupreschen, einging, war das Remis bald unter Dach und Fach. Danach hatte ich etwas mehr Zeit für einen Rundgang und sah durchweg verheißungsvolle Stellungen für uns außer bei Ernst, dessen Schotte etwas zu aggressiv ausfiel und letztendlich in einem unvermeidlichen Matt endete.

 

Bei diesem ausgeglichenen Zwischenstand fiel dann die Entscheidung in unseren anderen Schwarzpartien. Ron beendete, nachdem er zwei Züge lang bange Momente überstehen musste, als sein Gegner ein Standartopfer auf h7 ungenutzt ließ, mit dem Gewinn des zentralen e5-Bauern eine zweijährige Durststrecke ohne Sieg und brachte uns wieder in Front. Katja spielte ganz gegen ihre Gewohnheit mal nicht im Hauruckstil, sondern ließ den Gegner kommen und konterte dann zurück. Das Springerendspiel war dann nur noch eine Sache der Technik. Noch drei Partien liefen und da waren wir in allen am Drücker. Alexander wagte von Beginn an viel und setzte mit Bauernopfer auf Initiative, die in einen Qualitätsvorteil mündete. Im Endspiel musste er sehr genau spielen und nutzte schließlich die bessere Figurenstellung, um mit dem letzten verbliebenen Bauern die Entscheidung zu seinen Gunsten herbeizuführen. Auch Nadja hatte nach einem Damengewinn gegen zwei Figuren eine glatte Gewinnstellung erreicht, machte es dann aber noch mal spannend. Ob das Gegenspiel, das sie ihrem Kontrahenten überließ, notwendig war oder nicht, sei einmal dahingestellt. Jedenfalls waren auch hier einige präzise Züge notwendig, um den Vorteil in einen Sieg zu verwandeln. Damit blieb Artur der einzige  Jussupow ohne Sieg an diesem Wettkampftag und das Debüt von Alexander und Nadja als Stammspieler nicht nur vom Ergebnis her, sondern auch in der Art und Weise, wie es zustandekam, als vollauf geglückt zu bewerten. In der letzten noch laufenden Partie hatte Rudi von Anfang an seinen Gegner ordentlich in der Mangel und im Endspiel mit Mehrbauer eine Gewinnstellung erreicht. Leider fehlte in der Zeitknappheitsphase die letzte Präzision und er musste sich mit einem Remis begnügen, nachdem es seinem Gegner gelungen war, mit einem Figurenopfer zuviele Bauern zu erobern.

 

Ein optimaler Saisonstart war uns damit gelungen und es gilt jetzt, das gewonnene Selbstvertrauen in die 2. Runde mitzunehmen; dort erwartet uns mit dem Aufsteiger Unterhaching allerdings ein viel stärkeres Kaliber.

 

 

   DWZELO   DWZELO
Brett SC Sendling I2060 21332 - 6 SK Krumbach I21422227
11Unger Michael2107 21770 - 11GM Vokac Marek 24552471
23Altmann Christoph2042 20920 - 12Kempter Ronald21972248
34Schamberger Alfons2089 2127½ - ½3Wild Rudi21542231
44Wein Ulrich2017  ----0 - 15Jussupow Katja21782162
56Stielfried Martin 2151 22490 - 16Jussupow Alexander 21552170
67Katzer Joachim1962  ----½ - ½7Traßl Franz21182179
78Bartl Ulf2001 20190 - 19Jussupow Nadia20342126
89Nissen Jens2111 21331 - 017Fischer Ernst1843 ----