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Im letzten Saisonspiel gegen Schwegenheim ging es für uns nur noch um die goldene Ananas, aber Schwegenheim musste unbedingt punkten, damit deren seltsame und aus meiner Sicht auch unsportliche Taktik in der 2. Liga aufging. Diese harte Kritik meinerseits muss noch erläutert werden. Normalerweise halte ich mich mit solchen Äußerungen zurück, doch was sich mancher Verein - nicht nur Schwegenheim, aber die trieben es besonders krass - in der 2. Liga an Wettbewerbsverzerrungen geleistet hat, kann nur als unsportlich betitelt werden. Man sucht sich die Gegner aus, gegen die man punkten will und stellt gegen diese 6-8 bezahlte Profis vorwiegend aus dem osteuropäischen Raum auf; gegen die Starken in der Liga, wie z.B. Hockenheim, tritt man nur mit den Brettern 9-16 an und verliert dann 1 - 7 oder gar 0 - 8 und das nennt sich dann sportlicher Wettbewerb.

Was uns betrifft hätten wir im letzten Wettkampf Marek gar nicht einsetzen müssen, denn wir wären auch bei einem Sieg Vorletzter und damit sicherer Absteiger geblieben, aber wir wollten gegenüber den Mitkonkurrenten von Schwegenheim Fairness walten lassen, die im Duell Böblingen - Untergrombach die Klingen kreuzten.

Doch nun zum Wettkampf: Angesichts der Abstiegssituation hatte ich die Schwegenheimer sogar mit einer stärkeren Aufstellung erwartet, doch mit einem GM und 3 IM an den ersten fünf Brettern sollte es zum notwendigen 4 - 4 reichen; an den Brettern 6-8 hatten wir sogar elomäßig leicht die Nase vorne, was eher selten vorkommt. Umso erstaunlicher war dann, dass ausgerechnet ich - bei dem Ergebnis, das ich in dieser Saison erzielt habe - von meinem IM-Gegner bereits nach neun Zügen ein Remisangebot erhielt. Ich hatte in dieser Saison bisher alle Schwarzpartien sang- und klanglos verloren und nahm daher das Remisangebot dankend an. Prompt kam an Brett 1 das nächste Remisangbot von den Gästen; auch hier hatte Marek die schwarzen Steine gegen einen elostärkeren Gegner und nahm das Remis an. Zwischenbilanz: 1 - 1 bei zwei Schwarzremisen unsererseits und das an den ersten 5 Brettern, an denen Schwegenheim offensichtlich punkten sollte. Seltsam!

An Brett 3 hatte Thomas eine schöne Initiative für eine Bauernschwäche erlangt und nach der voreiligen Rochade seines Gegners das Heft des Handelns an sich gerissen. Dafür sah es für uns hinten nicht gut aus; Katja (Brett 8) hat die Eröffnung irgendwie verpatzt und schlug sich früh mit einem Minusbauern bei gefährdeter Königsstellung herum und Franz (Brett 7) stand auch nicht vertrauenserweckend. Hier gabs jedoch das nächste Remisangebot, obwohl der Schwegenheimer klar die Initiative hatte. Nachdem Thomas seine inzwischen klaren Vorteile in ein Endspiel mit 2 Mehrbauern umwandeln konnte, lagen wir sogar mit 2,5 - 1,5 in Front und es liefen noch 4 Partien, in denen wir allesamt die weißen Steine führten. In diesen stand jedoch nur Rudi (Brett 6) vorteilhaft, während bei Ron (Brett 2) und Edwin (Brett 4) die Stellungen sich in etwa die Waage hielten. Die Chancen auf einen knappen Sieg waren daher durchaus realistisch, auch wenn Katja objektiv gesehen auf Verlust stand. Die Rettung für Schwegenheim kam dann an Brett 2; Rons Gegner konnte sich nach und nach Vorteile erspielen und gewann in einem Damenendspiel den entscheidenden Bauern. Edwin wickelte in ein gefahrloses Remis ab und beendete damit eine starke Saison zum 7. Mal ungeschlagen. Bei einem ELO-Schnitt seiner Gegner von über 2400 ist sein Ergebnis mit 4 aus 9 absolut bemerkenswert und umso überraschender die selbstkritische Haltung, die Edwin nach dem Wettkampf an seinem Spiel geäußert hat.

Nachdem Katja noch etwas zu Gegenspiel kam, den Materialnachteil - inzwischen eine glatte Qualität - jedoch nicht mehr kompensieren konnte, hatten die Schwegenheimer den erhofften 4. Punkt kassiert, doch an Brett 6 gings noch mal rund: Rudi hatte deutliche Vorteile in einem schwierigen Endspiel und sein Gegner ließ die Zeit gefährlich auf Null Sekunden herunterlaufen. Plötzlich zeigte die Uhr die Zeitüberschreitung an und Rudis Gegner meinte, noch eine Sekunde gehabt zu haben. Ob die Stellung objektiv bei bestem Spiel zu halten gewesen wäre, sei einmal dahingestellt; dem Schiedsrichter blieb keine Wahl als auf Zeitüberschreitung zu entscheiden und so erreichten wir nach einem guten Wettkampf ein leistungsgerechtes Unentschieden.

Bleibt als Fazit für die gesamte Saison festzuhalten: Gegen die Mannschaften, die mit uns um den Klassenerhalt kämpften, haben wir nur gegen Viernheim verloren und da hätten wir durchaus Chancen gehabt. Auch gegen Untergrombach wäre mehr drin gewesen, so dass letztendlich gar nicht so viel zum Klassenerhalt gefehlt hat.

Alles in allem also eine zufriedenstellende Saison, die uns für das nächste Jahr in der Oberliga Zuversicht geben sollte.

 

   DWZELO   DWZELO
Brett SK Krumbach I219022444 - 4 SC Schwegenheim I22612325
11GM Vokac Marek24332244½ - ½2GM Starostits Ilmars24592486
22Kempter Ronald219222510 - 13IM Bratanov Jivko24702463
33FM Egger Thomas215722161 - 04IM Züger Beat23852417
44Riefner Edwin21942233½ - ½8FM Starostits Andris22342337
56Traßl Franz21502205½ - ½9IM Bronznik Valerij22742325
66Wild Rudolf214022261 - 010Kozlov Alexander20842182
78Sirch Franz21192185½ - ½11Flierl Pascal21362217
89wFM Jussupow Ekatarina213721740 - 113Gellendin Ingo20442175

 

2010/2011: Abschlußtabelle 2. Bundesliga Süd nach 9 von 9 Runden

 Mannschaft12345678910 MPBP 
1.SV Hockenheim I  4554676 16-249,0 - 23,0
2.OSG Baden Baden II4  4545 13-540,0 - 32,0
3.SV Heidelberg Handschuhsheim I3  57556 12-642,5 - 29,5
4.TSV Schott Mainz I3  475 11-740,5 - 31,5
5.SC Böblingen I44  54 9-938,5 - 33,5
6.SV Viernheim I233  855 8-1037,5 - 34,5
7.SC Schwegenheim I½410 4 8-1025,5 - 46,5
8.SC Untergrombach I3433  4 6-1234,0 - 38,0
9.SK Krumbach I1331344  4 5-1327,5 - 44,5
10.SK Schmiden Cannstatt I22344   2-1625,0 - 47,0

 

Und hier ein paar visuelle Eindrücke vom Schachgroßkampftag des Schachklub Krumbach