Mit einer 1:7-Packung gegen Schott Mainz beendeten wir unsere Reise in die Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz. Damit hatten wir trotz der erheblichen Aufstellungsprobleme im Vorfeld des Wettkampfes nicht gerechnet. Jedoch gerade unseren Ersatzspielern muß man ein Lob aussprechen, denn alle drei hatten an diesem Wochenende anderes vor bzw. hätten gute Gründe gehabt, nicht mitzufahren. Katja im Prüfungsstress, Ernst Wochenende schon verplant und Jörg mit einer Erkältung kurz vor einem geplanten Skiurlaub. Doch es galt, mit einer kompletten Mannschaft anzutreten und sich so teuer wie möglich zu verkaufen. Dass uns letzteres nicht gelang, lag einfach daran, dass die Mainzer ihre Chancen besser und konsequenter nutzten. Da ich die Chronologie des Wettkampfes nicht mehr nachvollziehen kann und es bei einen 1:7 wenig Sinn macht, unnötig Spannung aufkommen zu lassen, gehe ich nach der Brettreihenfolge vor:

Brett 1: Marek machte beim Stande von 0:4 Remis; er kam nicht wie gewohnt zu seinem Spiel und nach der Eröffnung verflachte die Partie zunehmend. Das Ergebnis geht in Ordnung.

Brett 2: Ron hatte im Mittelspiel einen Bauern erobert und hielt diesen bis weit ins Endspiel. Ein gegnerischer Springer hatte sich auf e7 verlaufen und drohte ständig, ein Opfer des Königs zu werden. In der 2. Zeitnotphase konnte sein Gegner sich jedoch befreien und seinerseits einen Bauern erobern. Es kam zum seltenen Endspiel 2 Läufer gegen 2 Springer bei je einem Freibauern. Dabei erwiesen sich Rons Springer gegen das Läuferpaar und den Randbauern als sehr unbeholfen, so dass diese Partie sogar noch verloren ging. Hier wurde mindestens ein halber Punkt liegen gelassen.

Brett 3: Thomas hatte mit GM Lanka sicherlich die schwerste Aufgabe zu bewältigen und wurde bereits in der Eröffnung in die Defensive gedrängt. Mit einem Bauernopfer bekam er zwar noch etwas Gegenspiel, aber das war keine echte Kompensation und so ging diese Partie verdient an den Großmeister.

Brett 4: Edwin hatte seinen Gegner am Damenflügel überspielt und da dieser das gewohnte Gegenspiel am Königsflügel ausließ, hatte Edwin wohl irgend wann einmal ein gewonnenes Endspiel. Doch leider ...wieder war ein halber Punkt weg.

Brett 5: Ich kam mit etwas Vorteil aus der Eröffnung heraus, spielte dann jedoch einige ungenaue Züge. Beide Kontrahenten hatten zwei Freibauern; meine waren festgelegt und unbrauchbar, die gegnerischen beweglich, allerdings auch gefährdet. Nachdem ich einen der Bauern erobert hatte, wurde der andere jedoch zu einer Großmacht und maschierte bis nach c2. Dort machte er mir in Verbindung mit einer Mattkombination den Garaus,

Brett 6: Katja eroberte eine Qualität und konnte anschließend auch die Damen tauschen. Dem Gegenr gelang es jedoch gefährliches Gegenspiel aufzuziehen. Katja fand wohl nicht die besten Züge und verlor immer mehr den Faden und letztendlich auch die Partie. Ob wir hier einen Punkt oder zumindest einen halben liegen gelassen haben, kann ich nicht beurteilen.

Brett 7: Ernst hatte eine ihm bekannte Eröffnung auf dem Brett und immer etwas Initiative. Bis ins Endspiel hinein spielte er eine saubere Partie. Im Endspiel warf er jedoch durch zwei grobe Fehler alles weg; hier war ein Remis drin und auch das gerechte Ergebnis gewesen.

Brett 8: Jörg musste sich gegen einen massiven Königsangriff verteidigen und machte das auch sehr geschickt, Eigentlich hatte er das Remis schon in der Tasche; Dauerschach wäre die logische Folge gewesen. Obwohl er es sah, spielte er einen anderen Zug und der war ein grober Fehler. Schade um den halben Punkt, aber bis zum Fehler war es eine gute Partie.

Alles in allem haben wir korrekt verloren, aber deutlich zu hoch. Ein 3:5 hätte den Chancen zufolge eher dem Spielverlauf entsprochen.
 

                                                                            

			DWZ	ELO				DWZ	ELO
Brett		Schott Mainz I	2309	2344	7 - 1		SK Krumbach I	2112	2214
1	1	IM Balcerak Jakub	2446	2498	½ - ½	1	GM Vokac Marek	2433	2458
2	2	FM Dann Matthias	2331	2342	1 - 0	2	Kempter Ronald	2192	2251
3	3	GM Lanka Zigurds	2440	2468	1 - 0	3	FM Egger Thomas	2157	2216
4	4	Kienast Jörg	2271	2277	½ - ½	4	Riefner Edwin	2194	2233
5	5	FM Bewersdorff Oliver	2267	2324	1 - 0	6	Traßl Franz	2150	2205
6	6	FM Gohil Harry	2239	2302	1 - 0	9	wFM Jussupow Ekaterina	2137	2174
7	7	Schenderowits Michael	2229	2270	1 - 0	15	Fischer Ernst	1830
8	8	FM Armbrust Florian	2250	2274	1 - 0	16	Wiendieck Jörg	1801	1961