Dass für uns zum Saisonauftakt der Aufsteiger aus Hockenheim eine Nummer zu groß sein würde, war vorher schon klar. Obwohl diese - wie erwartet - nicht mit den gemeldeten ausländischen Stars (u.a. Exweltmeister Karpow und Ribli) antraten, konnte sie mit GM Buhmann (Brett 1 der Olympia-Auswahl), 6 IM und einem FM eine Truppe aufbieten, die mit einem ELO-Schnitt von fast 2440 uns haushoch überlegen war.
Das zeigte sich bereits in der Eröffnungsphase; Michal (Brett 5) übersah in der Drachenvariante einen taktischen Trick, der eine Figur kostete. Zwar konnte er sich noch mit einem Qualitätsverlust einigermaßen herausmogeln, doch zu retten war offenbar nichts mehr. Rudi (Brett 7) verpasste bei einer Königsattacke seines Gegners rechtszeitig den entlastenden Abtausch und stand denn schwer unter Druck, dem er letztendlich nichts entgegensetzen konnte. Katja (Brett 8) spielte forsch nach vorne und hinterließ eine Position mit zu viel Schwächen. Auch hier wurde die Partie endgültig mit einem Einsteller entschieden. Edwin (Brett 4) musste sich nach der Eröffnung mit einem Bauernverlust herumquälen, schaffte es wenigstens in eine Turmendspiel mit etwas Gegenchancen.
Und wo waren unsere Pluspunkte? Marek (Brett 1) erreichte nach ausgeglichenem Eröffnungsverlauf und toter Remisstellung recht früh Remis, ich (Brett 6) stand ausgeglichen, Thomas (Brett 3) opferte eine Qualität für zwei Bauern und einer Dominanz in der d-Linie und Ron (Brett 2) verteidigte sich zäh und zunächst auch erfolgreich gegen die Angriffsbemühungen seines Gegners.
Dass es dann zu dem hohen 1:7-Debakel wurde, lag daran, dass Hockenheim fast all seine Chancen konsequent nutzte und wir eben nicht. Bei Thomas war aus meiner Sicht mehr drin, aber so genau konnte ich die Stellung nicht abschätzen. Jedenfalls wurde er Opfer einer überraschenden Gegenattacke, während ich mich selbst zerlegte. Völlig unnötig - verursacht durch einen kapitalen Rechenfehler - öffnete ich meine sichere Position bei noch nicht ganz abgeschlossener Entwicklung und ging im Mattangriff unter. Ron verpasste für einen Augenblick eine Ausgleichsmöglichkeit, geriet aber dann in ein Turmendspiel mit Minusbauer, das nicht mehr zu halten war. Einzig Edwin vermochte an diesem tristen Wettkampftag neben der Hockenheimer Rennstrecke etwas Sonnenschein aufkommen lassen und bewies mal wieder seine Zähigkeit im Endspiel. Mit seinem Remis hinterließ er auf Seiten der Hockenheimer den einzigen leicht frustrierten IM.
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