Und es geht doch!
(jw). Endlich ist der erste Sieg, ja der erste  Punktgewinn der Zweiten in der Regionalliga überhaupt geschafft. Wer die  vorherigen Wettkämpfe 
verfolgt, oder die Artikel darüber gelesen hat, der mag zu  recht des Gefühl bekommen haben, dass die Krumbacher Reserve meistens nah dran  war und der erste 
Punktgewinn regelrecht überfällig sein muss. Umso  erfreulicher, dass sich nun attestieren lässt: Gegen Siemens ist der Knoten  definitiv geplatzt und der Sieg 
hätte gut und gerne noch höher ausfallen können.  Die sympathischen Gastgeber boten ihre zu erwartende Aufstellung auf und nachdem  unsere drei mit dem Zug 
angereisten Spitzenbretter eingetroffen waren, nahm ein  Wettkampf unter sehr angenehmen Spielbedingungen in harmonischer Atmosphäre  seinen Lauf.
 
Nadja, Katja und  Alexander waren zwischen den 
Jahren mit Artur in Spanien bei einem Turnier im  "40-Minuten + 3-Sekunden pro Zug Modus" und daher geschwindigkeitstechnisch neu  geeicht. Und so trieben sie 
a) ihre Stellungen ins Plus und b) ihre Gegner ins  Zeitminus. 1/4 eigener zu 3/4 gegnerischem Zeitverbrauch war bei allen drei  Brettern die sich einstellende 
Relation. Katja - deine neue Haarfarbe steht dir  wirklich sehr gut - war gesundheitlich ziemlich angeschlagen und so nutzte sie  die Zeit zu häufigen Besuchen 
des stillen Örtchens. Schachlich aber war sie  allem Anschein nach nicht beeinträchtigt. Auch Uli präsentierte sich in guter  Form. Rainer fand sich mit den 
schwarzen Steinen einem fulminanten Königsangriff  ausgesetzt, der ihm in der Rolle des Angreifers viel Freude bereitet hätte und  auch bei Josef brannte früh 
schon das Brett an mehreren Enden gleichzeitig aber  hier hatte Josef als Weißer die Zündhölzchens selbst in der Hand. Ich hatte  einen diffizilen Kampf um 
Initiative, die offenen c- und d-Linien und die  aktivere Figurenstellung auszustehen und beide Seiten verbrauchten dabei viel  Zeit. Einzig bei Lutz sah es 
schon nach zwei Stunden verdächtig aus und wie er  später selber sagte, ging einfach nichts zusammen in seinem Hirn. 
Nadja zog dann als erste den Strick zu und schoss  uns souverän in Führung, die wenig 
später von Katja ausgebaut wurde. Klasse  Leistung von beiden! Bei mir hatten sich die Reihen derweil etwas gelichtet und  nach variantenreichen Abspielen hatte 
ich das Gefühl, die Stellung exakter  behandelt zu haben als mein Vis a Vis und Fritz bestätigte in der heimischen  Analyse: Vorteil für Schwarz. In 
beiderseitiger Zeitnot und angesichts des  Spielstandes riet Lutz zum Remis und so standen wir nach 4 Stunden bei 2,5 - 1,5  für uns, da Lutz selber kurz zuvor 
seine Segel gestrichen hatte und zwar in der  Farbe jener Mattscheibe, die nach eigenem Bekunden schon den ganzen Tag vor sich  hertrug. Bei ihm ging‘s an dem 
Tag einfach nicht - c' est la vis!
Ein kleines 
Drama spielte sich dann an Brett 7 bei  Josef ab und eine größere Tragödie bei Rainer an 6. Josefs Husarenritt hatte ihn  bis zum 40sten Zug und voll durch die 
Zeitnot hindurch so viel Kraft gekostet,  dass er just in dem Moment, in dem er das Remisangebot erhielt und dies Captain  Lutz ordnungsgemäß vorlegte, nicht 
realisierte dass sein Endspiel forciert  gewonnen war. Die Partie hatte bis dahin einfach zu viel Kraft gekostet. Josef  hatte zwischendurch sogar ein Schach 
des Gegners übersehen und daraufhin einen  irregulären Zug mit dem Turm vollführt. Gott sei dank konnte kein Turmzug das  Schach verhindern und so zog er erneut 
mit einer anderen Figur, erhielt aber  dafür eine Verwarnung des Schiris. Da Alex und Uli klar auf Gewinn standen, nahm  Josef das Remis Lutz' Empfehlung 
folgend an. Währenddessen schwappte Rainer  durch ein Wechselbad der Gefühle. Er hatte in der Verteidigungsschlacht viel  Zeit und Energie verloren, aber sein 
Gegner war es, der nach fast 4 Stunden in  der offenen g-Linie eine Figur ersatzlos einstellte. Leider widerfuhr Rainer -  ebenfalls auf der g-Linie - nur 
wenige Züge später - das gleiche Missgeschick  und so war die Partie wieder ausgeglichen. Dann aber stellte Rainer noch eine  Figur ein (auf welcher Linie 
wohl?) und die Partie war verloren.  Schade!
Für 
den  Mannschaftserfolg allerdings war das nicht mehr entscheidend - zum Trost für  Rainer. Uli machte den vierten Punkt, nachdem sein Gegner unbalanziert  
transloziv induzierte positionelle Aberrationen (Uli, ergibt mein Geschreibsel  zumindest einen Ansatz von Sinn?) auf d5 erzeugte in deren Verlauf sein Bauer  
eine Ortsveränderung von d5 direkt in die Figurenschachtel vollzog und später  immer mehr Material verloren ging. Der Schlussakkord blieb Alex vorbehalten, der  
mit Mehrqualli das Endspiel zwar auf Umwegen, aber letztlich sicher verwertete  und damit den überfälligen ersten Saisonsieg der Zweiten im Spielberichtsbogen  
fixierte.
Und in Puncto  Klassenerhalt ist nun 
wieder alles möglich und in Puncto Selbstbewusstsein  wieder alles im Lot.
| DWZ | ELO | DWZ | ELO | ||||||
| Brett |  | SK Siemens München I | 2053 | 2149 | 3 - 5 |  | SK Krumbach II | 1989 | 2084 | 
| 1 | 1 | Fauth Dr. Dietmar | 2170 | 2221 | 0 - 1 | 2 | wFM Jussupow Nadja | 2120 | 2166 | 
| 2 | 2 | Rüther Rudolf | 2105 | 2212 | 0 - 1 | 4 | Jussupow Ekatarina | 2080 | 2114 | 
| 3 | 3 | Böhm Uwe | 2078 | 2202 | 0 - 1 | 5 | Jussupow Alexander | 2032 | 2028 | 
| 4 | 4 | Markl Martin | 2051 | 2200 | 0 - 1 | 7 | Link Dr. Ulrich | 2112 | 2128 | 
| 5 | 7 | Haizmann Thomas | 2125 | 2111 | 1 - 0 | 9 | Riedel Lutz | 1955 | 2155 | 
| 6 | 8 | Amelang Thomas | 2068 | 2176 | 1 - 0 | 10 | Maurer Rainer | 1933 | 2053 | 
| 7 | 9 | Osthoff Michael | 1936 | 2095 | ½ - ½ | 11 | Gulde Josef | 1872 | 2038 | 
| 8 | 10 | Mattes Dr. Heinz | 1888 | 1977 | ½ - ½ | 13 | Wiendieck Jörg | 1811 | 1992 | 

