In der 5. Runde der 2. Bundesliga Süd bekamen wir den ersten richtig dicken Brocken vorgesetzt, zumindest was die Papierform betraf, doch die Böblinger Gäste traten nur mit 3 ihrer ersten 8 Bretter an und hatten einen ELO-Schnitt von knapp 2360 aufzuweisen. So gesehen hatten wir in dieser Saison schon ähnliche Aufgaben zu bewältigen; diesmal hatten wir im Gegensatz zu den bisherigen Runden jedoch keine Chance.

Im Nachhinein lässt sich kaum recherchieren, warum der Wettkampf nicht einmal 4 Stunden dauerte. An der Zeitregelung allein kann es nicht gelegen haben. Die einzig klare Gewinnpartie hatten wir an Brett 2, wo Marek mit den weißen Steinen einmal mehr seinen Gegner überrollte, dann aber durch einen groben Fehler eine Figur einstellte. Bis dahin hatten wir bereits zwei Remisen durch Alexei (Brett 1) und Edwin (Brett 3) auf unserer Habenseite, an den Brettern 3-7 jedoch hart zu kämpfen, das Gleichgewicht zu halten. Thomas (Brett 5) konnte als Erster seine Stellung nicht mehr halten, obwohl sie eigentlich aus der Eröffnung heraus durchaus passabel aussah. Doch irgendwie konnte Thomas den etwas gekünstelten Aufbau seines italienischen Gegners nicht knacken und blieb nach einem Zentrumsvorstoß mit einem schwachen Bauern und nachteiligen Endspiel hängen. In einer wilden Partie mit entgegengesetzten Rochaden konnte Katja (Brett 6) den gegnerischen König zwar ständig belästigen, doch irgendwie geriet der Angriff ins Stocken und letztendlich entschieden Materialvorteil und Gegendrohungen die Partie ebenfalls zugunsten des Böblingers.

Hoffnung keimte dann zwar noch einmal auf, als mein Gegner in Zeitnot und verwickelter, aber relativ unklarer Stellung, ein Damenopfer übersah. Ich gewann die Dame zurück und konnte einen weit vorgerückten Freibauern entscheidend verwerten. Dann passierte der Lapsus bei Marek, ohne den wir hätten zumindest noch einmal rankommen können, doch letztendlich musste Marek sogar noch froh sein, dass sein Gegner ihn in Zeitnot ins Remis entwischen ließ. Ron (Brett 3) und Uli (Brett 7) konnten sich lange Zeit gegen die Initiativen ihrer Gegner zur Wehr setzen, die Zeitnotphase entschied in beiden Partien jedoch den Tag zugunsten der souverän aufgetretenen Gäste.

Mit dieser Niederlage rutschten wir zum ersten Mal in dieser Saison auf einen Abstiegsplatz; um unsere Chancen auf den Klassenerhalt zu wahren, muss im nächsten Match gegen den Tabellenletzten Stuttgart jedoch unbedingt ein Sieg her, denn das Restprogramm ist extrem schwer.