"Die knappe Niederlage gegen den erneut bockstark aufgestellten Tabellenführer aus dem Münchner Süden bringt uns zwar keine Punkte, wohl aber die Gewissheit, dass die Zweite sogar gegen Teams mit Landesliganiveau erbitterten Widerstand leisten kann. Im Kampf gegen die sympathischen Gäste, den die Zweite in Stammbesetzung anging, wäre mit etwas Glück vielleicht sogar mehr drin gewesen ..."
So oder so ähnlich hätte dieser Artikel eigentlich beginnen sollen. Denn eben diese Wettkampfprognoses herrschte einhellig bei Kibitzen, uns selbst und auch dem Gastteam, wie mir der Unterhachinger Captain Bernhard Czap bestätigte. Doch es sollte anders kommen.
Nadja zog am Spitzenbrett den klassischen königsindischen Königsangriff hoch, wurde aber zugleich über die offene c-Linie attackiert. Ausgang lange offen. Als erster fertig war Rainer, der in einer mit offenem Visir geführten Partie seiner Opferlust - gottlob - nicht widerstehen konnte und aus dem ganzen Gemetzel mit einem satten Mehr-Freibauern rauskam. Kurioserweise war Rainer der irrigen Annahme, dagegen stünde immernoch eine Minusquali. Die aber hatte Czap zwischendurch zurückopfern müssen; es war also ein klarer Mehrbauer und eine Siegstellung. Rainer bot also Remis und des Gegners Hand schoss erleichtert nach vorn. Kurz später kam es bei Faxe zum stellungsgerechten Remis. Einzig Lutz und ich standen stets bedenklich aber alle anderen Partien schienen intakt. Nun ja, es war halt ein Tag, an dem sämtliche Partien gegen uns kippten und ich denke mir, lieber geht in einem Wettkampf alles schief, als in jeder Runde ein wenig aber vielleicht entscheidendenes.
Uli hatte ein problemlos wirkendes Doppelturmendspiel, gewährte seinem Vis a Vis dann aber Zugriff auf die Dritte Reihe und es ging dahin. Alex Leichtfiguren bliessen im Tromposwski Angriff zum Sturm und mittels b4 wäre wohl schon entscheidender Materialgewinn drin gewesen. Aber auch im Partieverlauf kams zum Qualigewinn (gegen einen Bauern). Durch ein Versehen beim Damentausch wurde es ein zweiter Bauer und die Siegoptionen waren weg. Im Endspiel kam Alex dann immer mehr auf Abwege und verlor. Lutz und ich mussten schließlich ebenfalls die absehbaren Niederlage quittieren. In Nadjas Partie erwies sich der weiße Angriff als überlegen und so spielte beim Stand von 1-6 nur noch Albert. Und ihr könnt es euch schon denken, auch hier floss die Sch... am Ende bergauf. Ein Remis war immer drin, und dennoch stand am Ende die Null.
Wenigstens konnte ich meine neue Digicam ein bißchen ausprobieren ...









Aber Leute, mit zwei Tagen Abstand sehe ich die Dinge entspannter, denn: Erstens, so was passiert, so ist der Sport. Zweitens, gegen Unterhaching haben auch schon andere verloren (nämlich bisher alle :-). Die können nicht nur gut Fußballspielen und Bob fahren, sondern spielen ehrlich gutes Schach. Lieber entgleitet uns ein Wettkampf in dieser drastischen Art gegen ein Spitzenteam, als gegen eine Truppe die wir ansonsten schlagen würden. Lieber verlieren wir einmal hoch als laufend 3,5-4,5. Und Drittens, den Klassenerhalt haben wir nach wie vor in der eigenen Hand. Und ich habe keine Zweifel, dass wir im Schlußspurt und vor allem in der Schlußrunde gemeinsam beherzt zupacken werden.