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Im Nachhinein fühlt sich das Duell gegen Ichenhausen an wie ein Fußballspiel auf schwerem, nassen, rutschigen Geläuf, wo es dem Favoriten zu keiner Zeit gelingen mag, das höhere spielerische Niveau gewinnbringend zu kultivieren. Zwar erreichten wir fast durchwegs Stellungsvorteile aber zählbares sprang nur selten heraus. Gott sei Dank aber waren beide Teams nicht in der Lage, ihre Partien konsequent zu verwerten und so war‘s ein durch und durch fahriger Wettkampf bei dem letztlich, um bei der Analogie zum Fußball zu bleiben, nicht die individuellen Dribbelkünste, sondern irgendwelche Sonntagsschüsse, Abpraller oder Querschläger entscheidend werden sollten.

Jens, der akut keine Kinderbetreuung hatte, war auf ein frühes Partieende angewiesen und so gab‘s Shake Hands, bevor irgendetwas nennenswertes hätte passieren können. Das war zwar schade, denn gerade an den mittleren und hinteren Brettern, wo unsere (vermeintliche ?) Überlegenheit am deutlichsten war, mussten wir einen Joker vorweg verschenken. Im Nachhinein war dieses Remis genau richtig. Nachdem Albert seine bis dahin kumulierten Vorteile nicht spielerisch verwerten musste, sondern von einem gegnerischen Einsteller sofort profitierte, lagen wir vorne. In meiner Partie war ich mehrfach der festen Überzeugung, den abstrakten positionellen Vorteil in ein konkretes Plus überführen zu können, allerdings verbürgten die damit einhergehenden Vereinfachungen meiner Gegenerin stets einen Ausweg. Caro fand die wirksame Verteidigung auch zuverlässig und daher geht das Remis in Ordnung, auch wenn ich das Gefühl nicht loswerde, ich hätte wenigstens 0,75 Punkte kriegen sollen. Leider musste Rudi kurz später am Spitzenbrett den Ausgleich hinnehmen. Hier konnte ich zu wenig kiebitzen um wirklich sagen zu können, was wann und wodurch im Gambit die Wolga runter gespült wurde, zumal es zwischenzeitlich absolut ok aussah. Anyway es stand 2 – 2.

Derweil musste Lutz feststellen, dass sein mehr als vages Bauernopfer nicht den erhofften Angriff einbrachte, sondern einfach nur Minusmaterial und einen Sack voll Stellungsproblemen. Als dann auch noch die Quali weg war, ... naja aber zumindest die Zeitnot war erst mal überstanden. Rainer hingegen stand super, 2 gesunde Mehrbauern und auch Alex stand aussichtsreich während Nadja keine Verlustängste haben musste. Am 4 – 4 hatten wir daher wenig Zweifel und vielleicht ginge ja dank Rainer und Alex sogar noch mehr. Alex musste dann allerdings nolens volens Dauerschach zulassen, ärgerte sich aber nur ganz kurz und registrierte Sekunden später erleichtert den Paukenschlag an Brett 5: Da kippten nämlich urplötzlich und unvermittelt Partie und Wettkampf zu unseren Gunsten. Ursache war ein Querschläger, wie er kapitaler nicht hätte ausfallen können, denn Tina ließ sich von Lutz einzügig Matt setzen. Lutz erhielt damit ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk und ich wünsche dir heute, pünktlich alles Gute zu deinem Ehrentag, lieber Lutz.
 

Nadja wickelte dann in ein technisches Remis ab und so blieb beim Stand von 4 – 3 nur noch Rainers Partie offen. Schließlich stellte Rainer die mittlerweile etwas erlahmenden Gewinnversuche ein und gab Remis. Damit fand der zweite und letzte Doppelwettkampf dieser Saison, bei dem Erste und Zweite 16 Bretter bevölkerten und eine ordentliche Zahl neugieriger Kiebitze anlockte, ein gutes Ende für unsere Reserve, die nun Dank des erneuten Sieges Aichachs, diesmal gegen Königsbrunn, sogar alleine in Führung liegt.

 

Wie die Ichenhauser den Wettkampf sahen (war das jetzt eigentlich das erste Derby, oder gab‘s das schon mal früher? Wer weiß dazu was?), könnt ihr auf der dortigen Website lesen. Mir scheint, der Klassenerhalt in der schwäbischen Eliteliga sollte für unsere sympathischen Schachnachbarn kein wirkliches Problem sein.

 

 

      DWZ ELO       DWZ ELO
Brett   SK Krumbach II  2000 2118  4,5 - 3,5   SG Kötz/Ichenhausen I  1868 2013
1 1 Wild Rudi 2146 2217  0 - 1 1 Lipok Christoph 2089 2185
2 2 wFM Jussupow Nadja 2114 2178 ½ - ½ 2 Neidlinger Markus 2115 2114
3 3 Jussupow Alexander 2050 2071 ½ - ½ 3 Bühler Florian 1954 2054
4 4 Lutz Albert  2058 2166  1 - 0 4 Kurzweil Thomas 1818 1955
5 5 Riedel Lutz 1995 2157  1 - 0 5 Dauer Christina 1778 1887
6 6 Maurer Rainer 1927 2040 ½ - ½ 6 Dauer Maximilian 1725 1880
7 7 Seidl Jens 1860   ½ - ½ 7 Fax Peter 1772  
8 8 Wiendieck Jörg 1844 1995 ½ - ½ 8 Dauer Carolin 1692  

 

 

2009/2010: Tabelle Schwabenliga I nach 4 von 7 Runden

1. SK Krumbach II 8 - 0 21,0
2. SK Königsbrunn I 6 - 2 17,5
3. BC Aichach I 6 - 2 17,5
4. SK Mering 4 - 4 17,5
5. SG Kötz/ichenhausen I 4 - 4 17,0
6. SC Lauingen I 2 - 6 13,5
7. SG Augsburg I 1 - 7 12,0
8. SF Bad Grönenbach I 1 - 7 12,0