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Auch in dieser Saison werden wir - obwohl erst aus der Landesliga abgestiegen - um den Klassenerhalt in der Regionalliga Süd-West kämpfen müssen. Unser Gegner in der 1. Runde forderte gleich zum mittelschwäbischen Duell auf und vom DWZ-Schnitt her sollte es einen ausgeglichenen Wettkampf geben; Türkheim/Wörishofen trat mit dem Rückenwind eines Aufsteigers an mit dem gleichen Saisonziel wie wir.

Aus der Anfangsphase kamen wir mit etwas Vorteil heraus und auch die ersten Entscheidungen verliefen zunächst einmal erfolgversprechend. Michael, als Ersatz für Nadja, bekam an Brett 8 ein Remisangebot in doch eher nachteiliger Stellung; sein Läufer fristete am Königsflügel ein eher trauriges Dasein und ein Gegenspiel war weit und breit nicht zu sehen. Da hatten wir doch etwas Glück. Lutz kam an Brett 7 eigentlich gar nicht so gut aus der Eröffnung heraus. Sein Gegner hatte mindestens Ausgleich erreicht, begab sich dann aber völlig unnötig in eine Fesselung, die einen Bauern und im Turmerndspiel dann auch die Partie kostete. Leider mussten wir kurz darauf an Brett 6 den Ausgleich zulassen: Rainer kam schon schlecht aus der Eröffnung heraus und nach einem Springeropfer seines Gegners Lux, das er nicht annahm. war auch noch ein Bauer weg. Ein Figureneinsteller in bereits verlorener Position besiegelte die endgültige Niederlage.  An den hinteren Brettern war die Sache also geklärt. An den übrigen Brettern hatten wir den Wettkampf eigentlich gut im Griff: Ich stand gegen Rogobete ziemlich ausgeglichen, Rudi gegen Dr. Fischer klar vorteilhaft bzw. eigentlich auf Gewinn, Alexander gegen Antemia nach einer wilden Attacke auf Messers Schneide, Albert und Uli gegen Erler und Tudosa vorteilhaft. Aber ab der 3. Spielstunde verlief dann nichts mehr normal.
Zuerst übersah Rudi einen glatten Gewinnzug, vergab dann in der Folgezeit immer mehr seinen Vorteil und erreichte ein unklares Endspiel. Hier gings dann weiter bergab und nach einem Figurenverlust, für den er wenigstens noch einen Satz Bauern bekam, stellte er durch eine Springergabel seinen Turm ein. Das war die erste Wendung in dem Wettkampf. Großes Glück hatte Alexander. Er übertrieb seine Attacke gegen den gegnerischen Königsflügel und lief voll in einen Konter. Warum dann Antemia mehrere Züge lang ein dreizügiges Matt übersah, kann er wohl auch selbst nicht nachvollziehen. Vielleicht war es Zeitnot - immerhin spielen wir ab dieser Saison mit einer neuen Zeitregel, die uns bis zum 40. Zug 10 Minuten kostet. Jedenfalls wars dann Remis, das allerdings eher den Türkheimern entgegenkam. Denn mittlerweile hatte Albert seinen Vorteil aus der Hand gegeben. Ein Springeropfer auf f2 mit nachfolgendem Abräumen aller Bauern am Königsflügel mit anhaltendem Angriff wärs gewesen.
Stattdessen stellte er mit einer Fehlkombination Bauer und Qualität ein; das Endspiel war nicht mehr zu halten.
Beim Rückstand von 2:4 war die Sache eigentlich für uns schon gelaufen, weder Uli noch ich durften sich realistische Hoffnungen auf einen Sieg machen. Uli packte im Turmendspiel noch verborgene Gewinnmöglichkeiten aus, die aber leicht hätten neutralisiert werden können. Sein Gegner ließ jedoch reihenweise die Remisabwicklungen aus und musste sich letztendlich in die Niederlage fügen. Ich hatte zum Schluss alles auf die Karte Königsangriff gesetzt, der starke d-Bauer meines Gegners sollte ihm jedoch mindestens ein Remis garantieren. Nachdem Rogobete eine Möglichkeit zum Bauerngewinn übersah und stattdessen eine glatte Remisvariante auspackte, sollte dies für die Türkheimer ausreichen. Bei richtigen Spiel hätte ich nicht mehr als Dauerschach gehabt, doch Rogobete lief unnötigerweise mit seinem König aus dem sicheren Eck ins Freie und geriet in eine kuriose Zwangsstellung, die ihm die Dame kostete.
Mit viel Glück hatten wir ein Remis erreicht, aber wir fuhren dann doch etwas zufriedener nach Hause als unsere mittelschwäbischen Nachbarn.

 

      DWZ ELO       DWZ ELO
Brett   SC Tuerkheim/Bad Woerishofen 1 1994 2118 4 - 4   SK Krumbach 1 2017 2121
1 3 Rogobete, Nikolas Johann 2100 2222 0 - 1 1 Traßl, Franz 2093 2179
2 4 Fischer, Manfred, Dr. 2154 2180 1 - 0 2 Wild, Rudolf 2135 2231
3 5 Antemia, Paul 2034   ½ - ½ 3 Jussupow, Alexander 2119 2174
4 6 Erler, Mark 2000 2050 1 - 0 4 Lutz, Albert 2079 2181
5 8 Tudosa, Daniel 1977   0 - 1 6 Link, Ulrich, Dr. 1957 2101
6 9 Lux, Werner 2001 2020 1 - 0 7 Maurer, Rainer 1901 1987
7 13 Barth, Erik 1883   0 - 1 8 Riedel, Lutz 1855 2033
8 14 Schmidt, Thomas, Dr. 1807   ½ - ½ 9 Gayer, Michael 2003 2083