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Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Unbestreitbar ist, dass eine 7,5 - 0,5 Niederlage kaum deutlicher hätte ausfallen können. Aber es war das Duell des krassen Außenseiters (ja das sind wir mittlerweile) gegen einen Aufstiegsaspiranten: Kann also mal passieren. Und wenn man dann noch bedenkt, dass wir mit zwei  eigentlich nicht LL-tauglichen Ersatzleuten antreten mussten, dann kann man technisch vielleicht noch die Phrasierungen des "erwartungsgemäßen Verlaufs" akzeptieren. In emotionaler Erinnerung an die vergangene und im Ausblick auf die aktuelle Saison fühlt es sich aber eher an wie ein Vorbote.

Große Schilderungen der Geschehnisse erübrigen sich und so bleibt auf Basis meiner Beobachtung und Rainer-Houdinis Partieanaylsen nur folgende chronologische Skizze:

2 Stunden: Nadja stellt kombinatorisch nen Bauern ein, der sich aber als nicht so wertvoll erweist und zurückgegeben wird - Figurentausch und baldiges Remis. Kurz danach: Franz stand schon mit dem Rücken zur Wand (Läuferleiche erster Klasse) und gab nach einem Figureneinsteller auf. Kurz danach: Alex probiert eine Eröffnungsvariante aus und kommt gut raus, stellt aber später eine Figur einzügig ein und gibt auf. Kurz später: Uli steht ausgeglichen, stellt dann mehrzügig die Dame ein und gibt auf. Wenig später: Ron kommt nicht taktisch, sondern positionell unter die Räder, muss die zweite Reihe preisgeben, infolge dessen schließlich den Turm und gibt auf, bevor es Matt wird. Noch weniger später: Eugen verkauft sich in seiner Landesligapremiere so teuer wie möglich. Aber es reicht nicht gegen einen 400 DWZ stärkeren Gegner. Das Blatt neigt sich im wahrsten Wortsinne Zug um Zug bis Eugen nur noch eines bleibt: Aufgeben. Gleich darauf erlaube ich in einer, trotz gegenseitigen Angriffen auf unterschiedlichen Flügeln, bis dahin vollkommen vorteilsfreien Partie ein lethales Turm-Opfer, von dem ich dachte, es müsse erst noch vorbereitet werden. Das war genau der Klassen-Unterschied zu meinem Gegner, der das zutreffender  beurteilte und so konnte ich nur noch eines: Aufgeben. Rainer sorgte für die meiste Action, spielte ohne Sicherheitsnetz und doppelten Boden und sorgte für maximale Verwicklungen. In denen verhedderte er sich dann aber selbst und gab nach Damentausch und gewaltiger gegnerischer Figurenaktivität kurz vor dem Matt und nach vier Stunden was? Auf!

 

   DWZELO   DWZELO
Brett SC Unterhaching I216922177,5 - 0,5 SK Krumbach I19832073
11FM Schmidt, Georg228423401 - 01Kempter, Ronald21902248
22Mooser, Stefan220822061 - 02Jussupow, Alexander21142185
33Dengler, Peter218122341 - 03Traßl, Franz21002179
44Schmidt, Gerhard21102237½ - ½4wFM Jussupow, Nadia20682126
55Brosig, Boris215721841 - 07Link, Ulrich, Dr.19492101
66Komljenovic, Luka221722281 - 08Maurer, Rainer19172000
77Sargin, Anatol, Dr.212621731 - 014Wiendieck, Joerg18481944
811Demir, Bilal207021331 - 018Schaumann, Eugen16781797

 

Wie im Ligamanager (da finden sich auch die Partien zum download und zum nachspielen) zu sehen ist, ist Unterhaching nach diesem Kantersieg Erster und wir Letzter. Letzteres ist mit Blick auf unseren DWZ Schnitt keine Überraschung und solange wir keine konkurrenzfähige Besetzung ins Rennen schicken, darf eine Tabellenverbesserung getrost als Utopie eingestuft werden.

Aus der Perspektive der Unterhachinger (und auch die Partien zum nachspielen) erzählt sich der Kampf folgendermassen.