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          Obwohl wir den   Wettkampf gegen den Tabellenzweiten Unterhaching mit 2,5   – 5,5 verloren haben, lässt sich ein partieller Aufwärtstrend erfühlen. Wer weiß, welchen Verlauf der Wettkampf mit ein wenig Glück und einer konsequenteren Chancenverwertung genommen hätte. So freilich war am Sieg des in Bestbesetzung angereisten und auf ein Straucheln des Spit ze  nreiters  hoffenden Favoriten nichts zu deuteln. Aber: Eine Klatsche wie gegen die gleich hoch einzuschätzenden SüdOstler gab es diesmal zumindest nicht.       

Katja schob ein schnelles Remis und widmete sich sodann ihren mitgebrachten Studienunterlagen. Mir scheint der heutige Unibetrieb weit weniger von süßem Studentenleben zu haben, als zu meiner Zeit, oder sind Katja und Alex einfach nur viel fleißiger(kann eigentlich nicht sein :-)? Erst nach guten 3 Stunden tat sich dann wieder zählbares: Ron stand irgendwie neben sich und ging - völlig untypisch - ziemlich sang- und klanglos ein, nachdem er zwei Zentralbauern ersatzlos spucken musste. C‘ est le échecs!   Solche Partien gibt es leider immer wieder. Den Rückstand konnte Alex gleich wieder wettmachen. Er gab zwischendurch die Quali für eine Fesselung auf der langen Diagonalen und gewann sie letztlich mit Zinsen (Initiative) zurück. Und prompt übersah sein Gegner ein Mattbild und so kam Alex zu seinem überfälligen Sieg und wir zum 1,5-1,5 Ausgleich.

Uli und Rainer reichten dann allerdings fast gleichzeitig die rechte Hand zur Aufgabeund strichen mit der linken die Segel, wodurch wir 2 Punkte hinten lagen und mit drei verbleibenden Partien in die Verlängerung gingen. Uli und sein Gegner lieferten an meinem Nachbarbrett eine unorthodoxe Partie, so ulkig, dass ich selber immer wieder rüber linsen musste. Letztlich erwies sich das positionelle hachinger Qualiopfer als berechtigt und spätestens im Endspiel erwies sich Ulis Stellung auch wegen der schlechten Bauernstruktur als unterlegen. Ulis Gegner steht nun mit 7,5(8) einsam an der Spitze der Bestenliste. Rainer hatte mit Weiß einiges an Initiative und mit 16.Lh6 eine prima Option zu positionellem Vorteil, verlor diese Idee aber aus dem Blickund irgendwie auch den Faden. Die Uhr tickte und ihr Druck auf Rainers eh schon geschwächtes Ideenzentrum hatte die übliche hemmende Wirkung. Die folgenden Schwerfigurentauschmanöver mündeten in ein hoffnungsloses Turm-Endspiel.

Von den verbleibenden Partien hatte Franz die allerbesten Perspektiven. Eine Figur mehr und keine Probleme in der Stellung. Nadja lief schon seit der Eröffnung einem Minusbauern hinterher und sah sich im Endspiel einem gefährlichen Zentralfreibauerpärchen ausgesetzt, während ich zwar ebenfalls einen Bauernverlust zu erwarten hatte, der dann auch kam, aber immer noch gut im Spiel war. Nach gut 5 Stunden und einigen Abtäuschen später setzte sich mein aktiver Turm schließlich in Szene und als klar war, dass ich den Bauern zurückbekomme, war der halbe Punkt verbucht. Kurz später allerdings konnte Nadja ihre Klamotten nicht mehr zusammen halten   und gab auf, wodurch der Wettkampf bereits entschieden war. Franz Partie schien eine sichere Beute und tatsächlich gab es mehrere Ausfahrten in Richtung Sieg. Aber wie so oft, der Gegner wehrt sich, man selber findet oft nur den zweitbesten Zug, es zieht sich hin ... Am Ende war es so, dass Franz im entstandenen Endspiel K+S+B+B gegen K+T den Gewinnw  eg einfach nicht fand und dann – und das war wirklich fair – dem Gegner bei nur 7 Sekunden Restzeit (Franz 10 Minuten) das Remis gab.

     DWZELO   DWZELO
Brett SK Krumbach I207421302½ - 5½ SC Unterhaching I21692229
11Kempter, Ronald219922480 - 11FM Schmidt, Georg22892347
22wFM Jussupow, Katja21922213½ - ½2Mooser, Stefan21952206
35Jussupow, Alexander217521851 - 03Komljenovic, Luka22302228
46Traßl, Franz21262179½ - ½4Dengler, Peter21842234
57Jussupow, Nadia211221730 - 15Schmidt, Gerhard21092222
68Maurer, Rainer195520000 - 16Brosig, Boris21412184
79Wiendieck, Joerg18411944½ - ½7Urankar, Hans-Peter21322237
811Link, Ulrich, Dr.199521010 - 18Sargin, Anatol, Dr.20752173   

Die Sichtweise der Unterhachinger SF findet ihr hier, den Stand der Liga im Ligamanager und die Partien ebenfalls. Klar ist nach der Runde 8 auch, dass Tarrasch II und wir auf jedenfall auf den beiden letzten Plätzen der Landesliga  bleiben werden. Für den Schlusswettkampf in Freising muss unser Ziel also sein, einen gscheiten Kampf zu abzuliefern.