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Ein Kurgast in Bad Wörishofen,

der hat sich im Kurpark verlofen.

Er stand auf ner Lichtung

und fand kene Richtung.

Hät solln n' Stadtplan sich kofen"

Dieser Limerik-Klassiker aus der Feder meines Vaters fiel mir wieder ein, nachdem ich Ulis Aufruf gefolgt war und ihn nach Bad Wörishofen zum 32. ChessOrg Festival begleitete. Auch Ulis alte - und meine neuen - Schachfreunde Michael Walda, Peter Mühlbach, Alberto De Luna Butz und Marcus Römhild waren mit von der Partie, sowie aus Krumbacher Reihen Gerhard, Josef und Hans. Vorne weg: Die Woche hat richtig Spaß gemacht, denn neben dem sportlichen Auf und Ab hatten wir durchwegs kurzweilige, unterhaltsame und interessante Abende zusammen, zuweilen noch bereichert durch den ein oder anderen Besucher, vor allem natürlich Thea und Sandra.

Rabenschwarzer Auftakt für Uli, den Szilvia Lochte erfolgreich auf f7 zusammen opferte. Dann aber ließ sie ihn wieder gewähren und Uli kam sogar zurück auf die Siegerstraße allerdings nur um sich erneut die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Gut dass die Partie nicht 0-2 gegen Uli gewertet werden konnte. Und es wurde nicht besser mit Uli und den Frauen: Alex Pracht rang ihm in Runde 2 prompt noch einen halben Punkt ab, verausgabte sich aber dabei wohl so sehr, dass sie danach selber eine lange Durststrecke durchzustehen hatte. Ich selber hatte in der Auftaktrunde gute Chancen auf einen Favoritenskalp, konnte meine Vorteile allerdings nicht verwerten, überzog und verlor. In Runde zwei dann mein einziger Sieg, lang und mühselig gegen den Setzlistenletzen, gefolgt von einer Serie von 5 Remis. Dabei hatte ich mitunter gewaltiges Glück, da meine Gegner ihre Chancen nicht verwerteten, andersrum lies ich aber auch etliches liegen. In Runde vier profitierte ich in der Partie gegen Peter überdies von einem "Remis der Menschlichkeit", welches wiederum Peters viertes Remis in Folge war. Und dann verlor er in Runde 5 sogar noch. Eine solche erste Turnierhälfte muss auch erst mal verdaut werden. Das abendliche Literarische Duett mit Uli hat hier ganz bestimmt positiv gewirkt - auch im Hegelschen Sinne. Und so holte Peter in den vier Folgerunden 3 Punkte, was ihm schlussendlich 5 Punkte und Rang 65 bescherte. Auch Uli wurde im Turnierverlauf besser und liess sich sogar von der historischen Heimpleite der Bayern gegen Mainz die Stimmung nicht dauerhaft trüben und erspielt am Ende ebenfalls 5 Punkte. Von Gerhards Partien habe ich während des gesamten Turniers wenig mitbekommen, umsomehr von der zwischenzeitlichen sieglosen Schwächephase zwischen Runde 3 - 6, die schwer an ihm nagte. Mit 3,5 Punkten kann Gerhard sicher zufriedener auf das Turnier zurückblicken, als Uli, Peter und auch Marcus. Ich selber schaffte ebenfalls 3,5 aus allerdings nur 8, da ich die Schlussrunde zu Ehren Georgs kampflos abgab. Herzlichen Dank lieber Marcus Römhild (4,5/9, Rang 79) für dein Verständnis.

Josef und Hans fanden einen guten Einstieg ins B-Turnier, aus dem sich Hans nach dem plötzlichen und unerwarteten Tod Georgs frühzeitig wieder zurückzog. Die Nachricht hat wirklich alle, die Georg kannten tief getroffen und bewegt. Mit Josef, Michael, dem Marktoberdorfer Heiko Pensold und dem Mindelheimer Helmut Specht rechneten sich einige bekannte Schachgrößen gute Chancen aus, den für ein B-Turnier beachtlichen Siegercheck von 400€ und die Meriten einzusacken. Und tatsächlich spielten alle Favoriten auch gegeneinander und so wechselte die Tabellenführung während des Turniers munter hin und her; jeder halbe Punkt konnte entscheidend sein. Und so war es auch. Mit einem grandiosen Schlussspurt setzte sich Michael mit 7 aus 9 als alleiniger Sieger durch vor dem alleinigen Zweiten Josef mit 6,5 aus 9. Herzlichen Glückwunsch für ein tolles Ergebnis an euch beide. Alberto landete mit 5 Punkten auf Rang 11. Im A-Turnier gewann der glückliche GM Igor Naumkin die Buchholzlotterie vor 5 weiteren Spielern mit 7 Punkten.

Die Schach-Woche war garniert von zahlreichen Besuchern, Kuriositäten und Weisheiten. So durften wir bspw. lernen, dass man auch heute noch sogar beim Griechen anschreiben lassen kann, ein Remis am 29. Februar nicht alle Jahre vorkommt und das Leben einfach zu kurz ist für Matjeshering. Das hätte selbst die große Theresa von Ávila-"Dillinga" nicht besser sagen können.

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