Drucken

Mit Lutz, Hermann und Jörg starteten 3 Regionalligarecken beim Friedensfestturnier in Augsburg, welches in der Spitze diesmal recht schwach besetzt war. Für uns war dies natürlich ohne Bedeutung und kein Nachteil. Für alle Teilnehmer und Kiebitze (dank an Schorsch Eppler, Ron, Katja, Nadja, Josef und Sandra für eure Unterstützung vor Ort) als sehr vorteilhaft erwies sich die Abwesenheit des Hochsommers. Aber selbst bei den gemäßigten Temperaturen gerieten die Nachmittagsrunden zur feuchtschwitzigen Hitzeschlacht und ich fragte mich, ob Schach unter diesen Bedingungen wenigsten ebenso vitalisierend sei, wie ein echtes Dampfbad. Abgesehen von diesen erwartbaren Defiziten, was die Räumlichkeiten anbelangt und eines peinlichen Internet-Fauxpas bzgl. der Schlußrunde, wars ein angenehmes Turnier, beziehungsweise zwei. Wieso allerdings die B-Version mehr Teilnehmer (114) anlockt, als das Hauptturnier (87) ist schleierhaft und wäre mal eine soziologische Diplomarbeit wert.

Ohne die Partien im Einzelnen gesehen zu haben, kann ich folgende Eindrücke vor allem zu unser dreier Schicksale wieder geben:

Lutz mogelte sich teilweise verdächtig durch seine Partien, blieb aber v.a. in der Turniermitte zäh und klammerte aus anrüchigen Stellungen regelmäßig wichtige halbe Punkte ab. Damit blieb Lutz stets über 50% und agierte bis zuletzt in setzlistenkonformen Tabellenregionen. Erst in der Schlußrunde - die er dann doch verlor - fiel Lutz ein wenig zurück. Sitzfleisch und Kämpferherz jedenfalls hat er definitv unter Beweis gestellt und beides wird in der bevorstehenden RL-Saison gebraucht werden. Ob Hermann an seinem Auto einen Rückspiegel hat, weiß ich nicht. An seinem Bike jedenfalls hat er keinen und beim Schach auch nicht. Auf Rad und Brett gibt's eh nur eine Richtung und zwar direkt nach vorne. Auch die Rochade ist in diesem angriffsfreudigen, taktikreichen und furchtlosen Schach eher schmuckloses Beiwerk und keinsfalls unbedingt vorgesehen. Kein Wunder, dass Hermanns Schachexpiremente stets ein paar zusätzlich Zuschauer anziehen konnten. Ich selbst hatte in der Schlußrunde einen Logenplatz, denn ich sass am Nachbarbrett, wo ich gegen Flo Bühler aus Ichenhausen ein (zu) sicheres Remis erzielte. In der Analyse ließ ich mir den ausgelassenen Bauerngewinn zeigen. Mit meinem positionellem Verständnis kann ich absolut zufrieden sein. Insbesondere in Runde 3 und 4 vertraute ich konsequent auf dauerhaften Stellungsvorteile und gewann zwei lange Partien sicher. Andererseits muß ich mehr Durchschlagskraft entwickeln, wie v.a. eben die Partie gegen Flo, aber auch die gegen Hermann zeigte. In der Vorschlußrunde wurden wir gegeneinander gelost und wollten das spannende Duell der unterschiedlichen Schachansätze ausfechten. Dass es schließlich Remis ausging, hätte ich vermeiden können, wenn ich den Angriffszug Lb5 sofort gespielt hätte.

Aus der Spitze des Klassements verabschiedete sich bereits in Runde 1 der topgesetzte FM Singer und auch sonst blieben Überraschungen und harte Gefechte an den ersten vier Brettern glücklicherweise keine Seltenheit. Nach 6 Runden waren 4 punktgleiche Spieler vorne und kämpften in zwei direkten Duellen Turniersieg und Geldpreise aus. Den letzten Beweis für die tolle Kampfmoral in der Spitze lieferten eben diese beiden Matches, bei denen sich sowohl Bla Nuber, als auch FM Thorsten Schmitz mit Schwarz durchsetzen konnten. Der Garchinger sicherte sich damit dank Wertung den fettesten der finanziellen Fleischtöpfe und den Eintrag in die Siegerliste. Bester Schwabe war natürlich Bla, bester Mittelschwabe der Königsbrunner Wolfgang Kolb auf Rang 26.

Wir drei landeten schließlich wie folgt: Hermann 4,0 Punkte, Platz 35 / Jörg 3,5 Punkte, Platz 43 / Lutz 3,5 Punkte, Platz 46 aus 7 Runden bei 87 Teilnehmern ==> Endstand A-Turnier AFRO 2011.